Howto Wie ein klassischer Instrumentenverstärker funktioniert

Erwin H

Analog guy who still doesn't leave town
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Landesflagge
Ein klasssischer Instrumentenverstärker wie der INA118 lässt sich als eine Schaltung aus 3 OP erklären. Er verfügt über zwei hochohmige Eingänge, wobei die Differenz der Eingangsspannungen verstärkt und auf ein Potenzial GND bezogen wird. Die Verstärkung wird mit einem externen Widerstand eingestellt. Rechnung im Anhang.

Man könnte auf die Idee kommen, das leicht selbst aufzubauen, es sieht ja ganz einfach aus. Aber: Die 4 Widerstände Rd müssen sehr eng toleriert sein, sonst wird das nix. Und das wäre teurer als einen fertigen Instrumentenverstärker zu kaufen.
 

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Hallo Erwin,

könnte es mit einer E-Gitarre so funktionieren?

Ich habe mal mit dem Gedanken gespielt eine E-Gitarre mit einem Mischpult zu verbinden.
Besser ist eine Verstärkung zwichen schalten.

Danke für den Beitrag
 
Hallo ltnew,

da uns die E-Gitarre mental verbindet, erlaube ich mir, dem Erwin vorzugreifen und vorab dein Anliegen zu kommentieren.

Beim "Instrumentenverstärker" denken viele an Instrument = Musikinstrument, und - abhängig von der verwendeten Suchmaschine - wird oft in der Tat Musikinstrument zuerst gelistet.
Instrument kommt vom Lateinischen "instrumentum" und bedeutet zunächst einmal "Werkzeug". Es gibt ja nicht nur Musikinstrumente, sondern auch medizinische (z.B. chirurgische) Instrumente und in der Elektronik unabkömmlich unsere Messinstrumente (Messgeräte).
Ein "Instrumentenverstärker" ist also nicht unbedingt ein "Verstärker für Musikinstrumente".

Besser als im deutschen Wiki ist auf der englischen Seite erklärt, was denn nun ein "Instrumentenverstärker" ist:

"Ein Instrumentenverstärker (manchmal auch als In-Amp oder InAmp bezeichnet) ist eine Art Differenzverstärker, der mit Eingangspufferverstärkern ausgestattet ist, die eine Eingangsimpedanzanpassung überflüssig machen und den Verstärker daher besonders für den Einsatz in Mess- und Prüfgeräten geeignet machen." (Instrumentation amplifier - Wikipedia, Unterstreichung von mir, RudiS)
Weiterhin wichtig für einen guten Intrumentenverstärker ist neben Rauscharmut (wegen Verstärkung von meist sehr geringen Eingangsspannungen) auch eine grosse CMRR (common mode rejection ratio), da der InAmp das gegenphasige Nutzsignal verstärkt und die gleichphasigen Störsignale wie z.B. Netzbrummen unterdrücken soll. Dazu werden auf dem Chip die relevanten Widerstände auf 0.00..% laser-getrimmt.

Was du für die E-Gitarre brauchst, ist eine sogenannte DI-Box (direct insertion box). Ich denke, wenn du im Netz nach "DI-box Schaltplan" oder "di-box schematic" suchst, wirst du fündig. (Unter "Bilder" gucken!)
Wichtig für den Anschluss am Mixer ist eben der differentielle (balanced) Ausgang. Für die Gitarre genügen normale Audio-Opamps, in Gitarrenverstärkern gern verwendet wird der TL072 wegen hochohmigem FET-Eingang.

Feel the vibes,

RudiS
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo RudiS,

vielen Dank für die Info.

Ja, eine DI-box war mir bekannt.
Dann suche ich mal nach einem Schaltplan.

Gruß
Kurt
 

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