Hi bartolomeo90,
aus Abwesenheitsgründen komme ich erst jetzt dazu Deine Fragen zu beantworten.
1. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für passive Snubberschaltungen. R und parallel zum MOSFET ist auch eine davon. In meiner Kurzanleitung für die Dimensionierung eines Flybackwandlers wird auch R und C berechnet.
2./3./4. Ich persönlich verwende lieber K=1 mit externer Streuinduktivität Llk, weil die technischen Daten vieler Trafohersteller diesen Wert eher spezifizieren als K. Wieviel Sekundärwicklungen Du hast, ist für die Berechnung egal, weil die Wickeltechnik entscheidend für die Streuinduktivität/Kopplung ist. Egal ist nicht ganz korrekt, weil es auch Berechnungen für die Streuinduktivität gibt, die aber recht kompliziert ist und den Rahmen hier sprengen würde. Also arbeite mal mit Llk= 2% von Lprimär und prüfe, was die Hersteller angeben. Wenn Du selber wickeln möchtest, dann kannst Du Llk auch messen. Dazu werden alle Sekundärwicklungen kurzgeschlossen und man misst dabei die Primärinduktivität, die dann (aber nur in diesem Fall) der Streuinduktivität entspricht. Beim Wickeln wird bei der einfachen Verschachtelung so vorgegangen. 1.Lage = 1/2 Primärwicklung, dann Isolationsfolie, dann die Sekundärwicklungen (falls keine Isolation zwischen den Sekundärspannungen erforderlich ist, diese alle parallel miteinander wickeln, was die beste Kopplung bringt). Jetzt wieder Isolationsfolie aufbringen, dann als letzte Lage die verbleibende 1/2 Primärwicklung auf bringen und mit Isolationsfolie abschliessen. Die Trafogrösse ist aber auch noch auszuwählen. Siehe dazu Info zu Ferritkernen.
5. Das ist die Frequenz der Überschwinger, zu messen ohne Snubber. Sie liegt meistens im MHz-Bereich
6. OK, ist ja Deine Entscheidung
Daß Du nur 8V erhälst liegt an Deinem Snubber. Er wirkt wie eine Last auf der Sekundärseite. 50 Ohm zieht ordentlich Strom ab, der Dir zur Leistungsübertragung fehlt. Dieser Snubber ist wie eine Klemmschaltung, wobei Rsnubber bei dieser Konfiguration im Bereich 15kOhm bis 20KOhm liegen dürfte.
Dimensionierung eines Flybackwandlers:
a) Pomax = max. Ausgangsleistung, Schaltfrequenz Fsw und Wirkungsgrad ETA wählen; Pin=Pomax/ETA; ETA=0,8 realistisch bei Wandler mit hard switching
b) EL=Pin/Fsw benötigte Energie für die Speicherung in der Primärinduktivität
c) Wahl des max. Tastverhältnisses Dmax, kannst Du mit 0,5 belassen, aber auch 0,6 wären möglich; Einschaltdauer ton berechnen. tonmax=Dmax/Fsw. 5usec bei 100KHz
d) Spitzenstrom Imax durch den MOSFET berechnen: Imax= 2 * EL/(Vin*ton) ......folgt aus V=L*di/dt
e) Primärinduktivität berechnen: Lp=Vin*ton/Imax
f) ü= Vfly/(Vo+Vd) ; Vfly = Vdsmax-Vin wählen, z.B. 51V , mit Überlegung, dass etwa ü=4 herauskommt. Vd=0,6V für die Durchlaßspannung der Sekundärdiode(n) angesetzen, je nach verwendeter Diode.
g) Vdsmax = Vinmax+Vfly berechnen (ohne Spikes). Das ist dann etwa auch das Ziel für die Berechnung des R-C Snubbers
h) Llk=Lp*2% wählen, als Beispiel. Der genaue Wert ergäbe sich aus der Messung des Trafos bzw. beim Kauf vom Trafohersteller (siehe 2./3./4.
i) Snubber Design: Der verlustbehaftete Snubber sollte als Ziel eine vertretbare Verlustleistung in R nicht überschreiten. Sagen wir mal 5% von Pin, also Pvsnubber=Pi*5%
j) Csnubber=Pvsnubber/(Fsw*Vdsmax^2)
k) fosc messen > siehe 5. Beispiel 4MHz (Abstand zweier Oszillationsmaxima=1/fosc)
l) Rsnubber=2*pi*fosc* Llk
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fertig, aber siehe noch folgende Anmerkung:
Das Ergebnis der Ausgangsspannung(en) Vo ist abhängig von der Last! Willst Du lastunabhängig 12V haben, so ist das nur mit einer Regelschaltung möglich, die das Tastverhältnis D so steuert, dass Vo konstant gehalten wird. Dazu wäre für die Dimensionierung nicht nur Po, sondern auch noch der Vin-bereich von Bedeutung.
Das wär's mal für jetzt.
Gruß
Udo